Betreuung und Versorgung

in unseren Wohngruppen

Team

Für jede Wohngruppe gilt:

  • Es werden 4,5 Vollzeitstellen für pädagogische Fachkräfte im Gruppendienst besetzt. Die Qualifikation entspricht der Anlage 5 der hess. Rahmenvereinbarung.
  • Hinzu kommt ein/e Jahrespraktikant/In (0,5 Stellen Fachkraft).
  • Zu jedem Team gehört eine Therapeutin (Dipl. Psychologin) mit 0,75 Stellenanteil.
  • Jedes Team wird durch eine FSJ-Kraft (Freiwilliges Soziales Jahr)
  • eine Hauswirtschaftskraft und
  • eine Reinigungskraft unterstützt

Die Regelversorgung umfasst die Grundversorgung (Vollzeitbetreuung durch pädagogische Fachkräfte und eine/n Anerkennungspraktikant/in, fachärztliche Betreuung und in der Regel einen Therapietermin pro Woche durch eine Psychotherapeutin).

Hinzu kommt für junge Menschen, die noch nicht in der Lage sind, externe Angebote (Schule, Praktikum, Ausbildung) wahrzunehmen, ein verbindliches tagesstrukturierendes Angebot im Vormittags- oder Nachmittagsbereich (Beschäftigungstherapie; siehe eigene Leistungsbeschreibung).

Für junge Menschen, die aufgrund ihres Störungsbildes (z.B. kombinierte Störung des Sozialverhaltens, dissoziative Störung, Borderlinestörung, Traumatisierung etc.) einen erhöhten Betreuungsaufwand verursachen, wird in der Regel für den Betreuungsmehraufwand, der durch dieses Krankheitsbild verursacht wird, eine wöchentliche Aufwandspauschale für 10 Personalstunden erhoben (Traumazuschlag). Die Übernahme dieser reinen Personalkosten stellt Doppel- und/oder Bereitschaftsdienste in Krisensituationen sicher, dienen also nicht einer gezielten Einzelförderung. Es besteht bei anderen Störungsbildern aber auch die Möglichkeit, diese Stunden für gezielte Einzelförderung zu vereinbaren.

Psychotherapie

Der schützende und haltgebende Rahmen ermöglicht den Aufbau einer tragfähigen therapeutischen Beziehung.
Die Jugendlichen / jungen Erwachsenen werden

  • mit ihren bisherigen Bewältigungsstrategien anerkannt
  • aufgeklärt über die Entstehung und Aufrechterhaltung von bestehenden Störungen
  • für die eigenen Ressourcen sensibilisiert
  • in psychosozialen Fertigkeiten und/oder traumathera-peutischen Sensibilisierungstechniken angeleitet
  • in Krisen unterstützt

Durch die Nähe der Therapeutinnen zum Alltag der Jugendlichen / jungen Erwachsenen können die aktuellen Probleme aufgegriffen, dysfunktionale Umgangsformen gemeinsam analysiert und alternative Lösungswege erarbeitet werden

Beschäftigungstherapie

Im Rahmen einer Kreativtherapie sollen die Jugendlichen/jungen Erwachsenen durch handwerkliche und gestalterische Tätigkeiten mit unterschiedlichen Materialien entsprechend ihren individuellen Fähigkeiten gefördert werden. 

Unser Ziel ist es, die Interessen, Stärken und Schwächen des Einzelnen zu erkennen, um durch „praktisches Tun“ die Selbstwahrnehmung, Kreativität und den Selbstwert zu fördern und somit die Belastbarkeit, Frustrationstoleranz und Leistungsfähigkeit zu steigern

Konzeption

Die Aufnahme erfolgt in der Regel im Anschluss an einen stationären Aufenthalt in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie oder aufgrund einer Anfrage zur Vermeidung einer stationären Unterbringung in einer Klinik. Die aufzunehmenden Personen weisen eine oder mehrere der folgenden Störungen auf:

  • Entwicklungsretardierung aufgrund einer frühkindlichen Hirnschädigung
  • Lernbehinderung
  • Emotionale Fehlentwicklung
  • Soziale Anpassungsstörung
  • Psychotische Entwicklung (Schizophrenie, wahnhafte Störung, affektive Störung)
  • Verhaltensstörung
  • Leichtgradige Körperbehinderung

Jugendliche und junge Erwachsene mit gravierenden dissozialen Persönlichkeitsstörungen, z.B. ausgeprägtem aggressiven Verhalten oder Jugendliche und junge Erwachsene mit einer noch akuten Drogen- oder Alkoholproblematik, die im Rahmen einer hierauf abgestimmtem Therapie behandelt werden muss, können nicht aufgenommen werden.

Grafik: Niedergeschriebene Rotkreuzgrundsätze vereinen sich im Namen Deutsches Rotes KreuzGisela Prellwitz / DRK LV Hessen

Leitbild

In Übereinstimmung mit den allgemeinen Grundsätzen des DRK sehen wir unsere Jugendhilfearbeit im Dienste der Menschlichkeit und helfen überparteilich, neutral und unabhängig. Das Arbeitsklima ist geprägt durch eine grundlegend wertschätzende Haltung gegenüber den Mitmenschen, deren Herkunft und Geschichte. Durch ein Höchstmaß an Professionalität - unterstützt durch eine Dokumentation über die Qualitätsentwicklung sowie einen Kooperationsvertrag mit der „Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters“ in Kassel - sollen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in ihren Fähigkeiten gestärkt, die Eigenkräfte gefördert und ein selbstverantwortliches Handeln ermöglicht werden.

Die Umsetzung des Konzeptes findet auf der Basis eines systemischen Ansatzes und im Rahmen eines „allgemeinen therapeutischen Klimas“ statt. Die Einbeziehung der Mitarbeiter bei der Konzeptentwicklung und –fortschreibung ist Teil des erwähnten Menschenbildes und dient der professionellen Identifikation mit dem Arbeitsauftrag. Alle Einzelmaßnahmen sind daher im Zusammenhang eines ganzheitlichen Rehabilitationsangebotes zu sehen.